St. Vitus-Kirche

1650/1660

Erster Gottesdienst in Schweiburg

 

1667

Durch Erbauseinandersetzungen wird das Oldenburger Land dänisch (bis 1773)

 

1677

Schweiburg erhält mit Christian Fehrmann den ersten Pastoren

 

um 1680

Schweiburg hatte zu dieser Zeit eine Glocke, die im Watt gefunden worden sein soll. Wahrscheinlich stammte sie aus dem untergegangenen Jadebusenort Jadele. Da das damalige Gotteshaus keinen Turm hatte, wurde die Glocke neben der Kapelle abgelegt. Später gelangte diese Glocke auf seltsame Weise nach Jade.

 

1683

In Schweiburg findet die erste Kirchenvisitation statt. Bauliche Mängel an der Kapelle werden dokumentiert und das Fehlen einer Glocke angemerkt.

 

1686

Reithgedeckte Kapelle auf Achgelis Land wird durch die Zerstörungen der Martinsflut aufgegeben. Man erwirbt das Gelände des heutigen Kirchhofes. Der Schweiburger Pastor wird nach Schönemoor versetzt, wo er noch vor seiner Einführung verstarb. Die verbliebenen Schweiburger Bewohner halten sich kirchlich nach Jade und Schwei.

 

17.11.1725

Nachdem 1723 der heutige Schweiburger Deich fertiggestellt  worden ist und im Jahre 1725 durch die Zusammenführung des Sehestedter Moordeiches der Deichring um den Jadebusen geschlossen war, erfolgte an dem nebenstehend genannten Tag ein Dankgottesdienst am Deich

 

1726

Die eingedeichte Fläche Schweiburgs wird im Sinne des sogenannten Meierrechtes an Käufer vergeben. Die Einwohnerzahl nimmt jetzt zu

 

1739

In Schweiburg gibt es wieder Gottesdienst. Es ist ein Pfarrhaus entstanden, an dessen Stallteil ein kleiner Raum grenzt, der als Kirchsaal mit 12 Bänken eingerichtet ist. Pastor Zoega und 3 Nachfolger halten hier sonntäglichen Gottesdienst.

 

1744

Der noch heute bestehende Friedhof wird angelegt.

 

1761

Grundsteinlegung unserer derzeitigen Kirche.

 

01.08.1762

Einweihung unserer Kirche, die damals keine Orgel und keinen Glockenturm hatte.

 

1769

Die Kirche erhält eine Orgel.

 

1773

Die Dänenzeit Oldenburgs endet.

 

1839

Der Glockenturm wird eingeweiht.

 

1911

In die Kirche wird ein Rundbogenfenster eingebaut (Kunstmaler Rodel aus Bremen).

 

1951

Renovierung der Kirche. Bislang hatte sich die Kanzel über dem Altar befunden. Die Sicht auf das Rundbogenfenster wurde frei.

 

1967

Die Orgel wird erneuert.

Foto: Enno Höpken

 

Untrennbar verbunden mit der Geschichte Schweiburgs und damit unserer Kirche sind die vielen opferreichen Sturmfluten an unserer Küste.

 

Über tausend Jahre haben die Bewohner in unserer Küstenregion durch schier unglaublich mühevolle Deichbauarbeiten das Vordringen des Meeres eingedämmt. Die Leistungen des Admirals Sehestedt in der seinerzeitigen Dänenzeit Oldenburgs sind hier besonders wichtig gewesen.

 

Die Fertigstellung des heutigen Schweiburger Deiches geht auf seine verdienstvolle Arbeit zurück. Im Verlaufe des rückliegenden Jahrhunderte wurden durch die Flutereignisse viele Orte und Kirchspiele im Jadebusen aufgegeben. Jadele und Aldessen waren jahrhundertelang Orte mit großer Bedeutung.

Aldessen war berühmt als Markt- und Münzprägeort. In Jadele gab es ein Kloster. Im Jahre 1148 wurden der Oldenburger Graf Egilmar und seine Gemahlin in diesem Ort begraben. Bedingt durch die Fluten von 1219, 1228 und 1248 wurde das Kloster Jadele aufgegeben.

 

Die Kirche St. Vitus wurde fortan als Pfarrkirche (bis 1334 zur Clemensflut, danach Aufgabe des Ortes) genutzt. Aus dieser Kirche von Jadele stammen wahrscheinlich die sich in unserer Schweiburger Kirche befindende Altarplatte und ein uraltes Taufbecken.

Damit haben wir über diese Gegenstände und auch über die ehemals im Watt gefundene Kirchenglocke eine geschichtliche Verbindung zu Jadele.

Aus unserer Kirchengemeinde entstand so der Wunsch, unserer Kirche, die bislang keinen Namen hatte, den Namen der Jadeleer Kirche (St. Vitus) zu verleihen. Gleichzeitig kann dadurch unser Bewusstsein über die untergegangenen Jadebusenorte, über die ,vielen Sturmfluten und den Deichbau unserer Region gestärkt werden.

 

Der Name St. Vitus geht zurück auf Heilige (die sogenannten Nothelfer) aus dem 4. Jahrhundert.

 

Die Nothelfer sind eine Gruppe von 14 Heiligen, die in der Volksfrömmigkeit als Helfer in vielen Angelegenheiten gelten.

Foto: Marion Schäfer

 


Rückblick in die Geschichte unserer Schweiburger Kirche - Reinhard Meyer

 

 

Alle Wasser laufen ins Meer     Römer 15,7